Der Kostenaspekt der Cloud: In diesem Blogbeitrag zeigt Xelon-CEO und Schweizer Cloud-Pionier Michael Dudli, wie IT-Dienstleister die Kosten von Cloud-Infrastrukturen planen, kontrollieren und weiterverrechnen können.
«Eigentlich ist es cool: Eine Cloud-Infrastruktur hilft IT-Dienstleistern dabei, nur das zu bezahlen, was sie effektiv nutzen. Ausserdem fallen keine Initialinvestitionen an und ein weiterer Vorteil ist das einfache Skalieren», erklärt Xelon-CEO und Schweizer Cloud-Pionier Michael Dudli. Im Gegensatz zur Hardware, die bezahlt werden muss, egal ob man sie nutzt oder nicht, zahlt man bei der Cloud-Infrastruktur wirklich nur das, was man effektiv zugewiesen hat. Während der Pandemie hat sich gezeigt, dass die Cloud nicht nur bei Hochskalierungen («Upscaling») eine wichtige Rolle spielt, sondern auch beim Herunterfahren von Rechenleistung («Downscaling»). Dies bedeutet, dass die IT-Infrastruktur bei sinkender Nachfrage oder weniger Traffic einfach angepasst werden kann. Einem leitenden Gartner-Forscher zufolge hat die Cloud denn auch während der COVID-Krise «sämtliche Versprechen gehalten».
Seid ihr euch noch unsicher, ob ihr eure Infrastruktur in die Cloud bringen sollt? Eine Übersicht der Vorteile einer Cloud-Infrastruktur für IT-Service-Provider findet ihr hier.
Kontrolle, Reporting, Abrechnung – darum sind Kosten ein heisses Thema
In diesem Blogbeitrag erfahren IT-Dienstleister, wie sie in der Cloud Kosten managen können. «Ein Thema, über das wahrscheinlich die ganze Welt spricht, wenn es um Cloud-Infrastruktur geht, ist der Kosten-Aspekt. Meiner Meinung nach gibt es drei Gründe, wieso die Kosten von Cloud-Infrastrukturen so ein grosses Thema sind», sagt Michael Dudli. Er hat diese Gründe für uns zusammengefasst:
- Kontrolle: Grundsätzlich kann man als Systemadministrator – egal ob bei einem Hyperscaler wie Azure oder bei einem lokalen Provider wie Xelon – im Portal einen Server aufsetzen. Im Vergleich dazu gab es bei der On-Prem-Infrastruktur den Prozess der Hardware-Beschaffung. Mittlerweile wollen die meisten IT-Dienstleister, dass der Systemadministrator das auch selbst machen kann. Das führt bis zu einem gewissen Grad zu einem Kontrollverlust, denn wer kontrolliert und genehmigt nun, wie viele Server bei welchem Kunden erstellt werden?
- Reporting: Wer kontrolliert das am Ende des Monats, wer gibt die Rechnung frei und wer übernimmt letzten Endes die Hauptverantwortung?
- Abrechnung: Wenn jemand in einem Kundensystem einen Server erstellt oder in einem Kunden-Tenant mehr CPU, mehr Festplatten zu einem Server hinzufügt – wer stellt sicher, dass dies dem Kunden weiterverrechnet wird? Wie kann garantiert werden, dass der Prozess intern wirklich stimmt, damit am Ende des Monats auch die richtige Rechnung an den Kunden ausgelöst wird?
Xelon-CEO Michael hat auch Tipps, wie IT-Service-Provider die mit den Kosten von Cloud-Infrastrukturen zusammenhängenden Herausforderungen meistern können. Hier erfahrt ihr, welche Punkte dabei berücksichtigt werden sollten.
Kosten von Cloud-Infrastrukturen: Diese 3 Punkte müssen IT-Dienstleister beachten
Punkt 1 dreht sich um die Kostenberechnung: «In der Cloud muss man wissen, wie viel CPU, RAM und Festplatten man braucht, um die Kalkulation eines ganzen Projekts machen zu können», erklärt Michael Dudli. «Das ist auch nicht so anspruchsvoll, aber es ist ein Umdenken im Gegensatz zu früher, als man einfach Hardware bestellte – meistens sowieso viel zu viel – und der VM so viel zuwies, wie gerade notwendig war. Das ändert sich jetzt, weil man dadurch auch Geld sparen kann. Mit jedem Gigabyte RAM, mit jedem CPU-Core, das weniger ist, zahlt man letzten Endes auch weniger Geld», fährt der Xelon-CEO fort.
Punkt 2 betrifft Access Rights und Access Flow: «Wenn man nicht will, dass ein Mitarbeiter einen Server erstellt, dann muss oder soll man ihm dieses Recht auch nicht geben. Ein Approval Flow kann ebenfalls sinnvoll sein. Das heisst, wenn ein Mitarbeiter einen Server erstellt, dann soll dieser Server nicht direkt erstellt, sondern eine E-Mail an den Abteilungsleiter ausgelöst werden, der das genehmigen kann, und dann wird der Server erstellt. Oder es wird eine Benachrichtigung ausgelöst, damit zumindest die Buchhaltung, die Abteilungsleitung oder der Head of Operations weiss, dass jemand einen Server erstellt hat, und prüfen könnte, ob das richtig oder falsch ist», zeigt Michael Dudli Möglichkeiten zur Kontrolle der Kosten von Cloud-Infrastrukturen auf. Access Rights und Access Flow sind also wichtige Punkte, die man bei einer Cloud-Migration beachten muss. Je grösser das Team, desto schwieriger wird es, die Kontrolle zu behalten, sofern die Zugriffsrechte und Verantwortlichkeiten nicht entsprechend geregelt sind.
Punkt 3 ist die Weiterverrechnung: «Wenn für einen Kunden ein Server erstellt oder mehr CPU, mehr RAM hinzugefügt wird, dann muss auch dafür gesorgt werden, dass das weiterverrechnet wird, damit man nicht auf diesen Kosten sitzen bleibt», sagt Michael Dudli. Das kann ein manueller Prozess oder ein automatischer Report sein. Es kann aber auch eine API-Integration sein, welche die Kosten direkt herauszieht. «In der Praxis sieht man alle möglichen Varianten. Bei den kleinen IT-Service-Providern ist es oftmals noch ein manueller Task, sie erhalten Reports, die sie dann auf die Kunden aufteilen und weiterverrechnen. Bei den grösseren Unternehmen wird das meistens mit einer API-Integration gelöst, die den Prozess komplett automatisiert, sodass mögliche Fehlerquellen ausgeschlossen werden können», so der Xelon-CEO.
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Simon Kilchmann